Premierminister Keir Starmer hat Finanzministerin Rachel Reeves und das Office for Budget Responsibility nach einer verfrühten Veröffentlichung eines Berichts in Schutz genommen und trotz politischer Kritik auf fiskalische Stabilität verwiesen, wie Commerzbank-Devisenanalystin Antje Praefcke anmerkt.
"Auf einer Pressekonferenz gestern verteidigte der britische Premierminister Keir Starmer den umstrittenen Haushalt seiner Finanzministerin Rachel Reeves und wies Vorwürfe der Opposition zurück, sie habe die Wähler und ihre Kabinettskollegen über die finanzielle Lage in die Irre geführt. Starmer stellte sich zudem hinter das Office for Budget Responsibility (OBR), das seinen Bericht versehentlich vor Reeves’ Rede im Parlament veröffentlicht hatte, und bezeichnete das OBR trotz des 'schweren Fehlers' als äußerst wichtig für die Stabilität."
"Dennoch ist das Pfund noch nicht über den Berg. Die Ausgaben dürften in den kommenden zwei Jahren deutlich steigen, weshalb danach Einsparungen vorgesehen sind. Angesichts der Tatsache, dass die Partei von Nigel Farage in den Umfragen seit Monaten vor der Labour-Regierung liegt, ist jedoch fraglich, ob Kürzungen oder Steuererhöhungen im Vorfeld der Parlamentswahl im Sommer 2029 tatsächlich umgesetzt werden. Möglicherweise bleibt diese unangenehme Aufgabe auch der nächsten Regierung überlassen."
"Für den Devisenmarkt ist entscheidend, dass das Haushaltsproblem im Vereinigten Königreich ein Dauerthema bleiben wird und weiterhin unangenehme Nachrichten dazu auftauchen könnten. Solange klare Lösungen fehlen, dürfte das Thema eine unterschwellige Belastung für das Pfund bleiben."