Das NZD/USD-Paar gewinnt in der frühen europäischen Sitzung am Dienstag an Fahrt und erreicht etwa 0,5730. Der US-Dollar (USD) fällt gegenüber dem neuseeländischen Dollar (NZD) im Zuge bevorstehender Wetten auf eine weitere Zinssenkung durch die Federal Reserve (Fed) in diesem Monat.
Die Erwartungen, dass die US-Notenbank (Fed) bei der letzten geldpolitischen Sitzung des Jahres in der nächsten Woche erneut die Zinssätze senken wird, ziehen den Greenback nach unten und schaffen Rückenwind für das Paar. Laut dem CME FedWatch Tool preisen die Händler von Zinsfutures eine Wahrscheinlichkeit von fast 88% für eine Senkung des Leitzinses um einen Viertelprozentpunkt durch die Fed in der nächsten Woche auf 3,50%-3,75% ein, gegenüber nur 63% vor einem Monat.
Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) senkte letzte Woche ihren offiziellen Leitzins um 25 Basispunkte (bps) auf 2,25%. Die Entscheidungsträger signalisierten jedoch das Ende des Lockerungszyklus, da die Wirtschaft erste Anzeichen einer Erholung zeigte. Dies bietet wiederum dem NZD gegenüber dem USD etwas Unterstützung.
"Zukünftige Änderungen des OCR hängen davon ab, wie sich die Aussichten für die mittelfristige Inflation und die Wirtschaft entwickeln," sagte die RBNZ in ihrer geldpolitischen Erklärung.
Händler warten auf die Daten des RatingDog Services Purchasing Managers Index (PMI) aus China am Mittwoch, die voraussichtlich im November auf 52,0 von 52,6 im Oktober zurückgehen werden. Sollte der Bericht schwächer als erwartet ausfallen, könnte dies den China-abhängigen Kiwi belasten, da China ein wichtiger Handelspartner für Neuseeland ist.
Der neuseeländische Dollar wird stark durch die Gesundheit der neuseeländischen Wirtschaft sowie den Einfluss Chinas, des größten Handelspartners des Landes, geprägt. Auch die Preise für Milchprodukte, Neuseelands wichtigstem Export, spielen eine zentrale Rolle.
Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) strebt eine Inflationsrate von 1-3 % an und setzt entsprechende Zinssätze fest. Bei hoher Inflation erhöht die RBNZ die Zinsen, um die Wirtschaft abzukühlen, was den Neuseeland-Dollar (NZD) stützt. Niedrige Zinsen hingegen schwächen den NZD. Auch die Zinsdifferenz zu den USA spielt eine wichtige Rolle im Währungspaar NZD/USD.
Die Veröffentlichung makroökonomischer Daten in Neuseeland ist ein entscheidender Indikator für den Zustand der Wirtschaft und hat direkte Auswirkungen auf den Wert des neuseeländischen Dollars (NZD). Eine robuste Wirtschaft, geprägt von starkem Wachstum, niedriger Arbeitslosigkeit und hoher Zuversicht, wirkt sich positiv auf den NZD aus. Ein solides Wirtschaftswachstum zieht ausländische Investitionen an und könnte die Reserve Bank of New Zealand dazu bewegen, die Zinssätze anzuheben – insbesondere, wenn diese Dynamik mit einem Anstieg der Inflation einhergeht. Schwache Wirtschaftsdaten hingegen könnten den NZD unter Druck setzen und zu einer Abwertung führen.
Der neuseeländische Dollar (NZD) zeigt typischerweise Stärke in Phasen eines "Risk-on"-Marktumfelds, wenn Anleger von einem geringen Risiko und positiven Wachstumsaussichten ausgehen. In solchen Zeiten profitieren Rohstoffe und sogenannte Rohstoffwährungen wie der Kiwi von einer optimistischeren Einschätzung. Im Gegenzug gerät der NZD in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder Marktturbulenzen unter Druck, da Investoren vermehrt risikoreiche Anlagen abstoßen und sich in stabilere, sichere Häfen zurückziehen.